WG150 – Briefentwurf an Alma Mahler
Wien, zwischen Freitag, 30. Juni und Dienstag, 4. Juli 1911
Mein Herz, sei froh, diese
Schwachheit geht vorüber
und bist bald wieder
froh. Wir dürfen uns
freuen an unserer Liebe
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Ich bin allein Schuld daran
und hätte Deine Güte um
deinetwillen diesesmal noch
nicht annehmen dürfen.
Aber es \wir/ ging\en/ \doch/ alles so seinen
klaren, selbstverständlichen
Weg. Ich will keine Reue
sie ist Deiner nicht
würdig
Apparat
Überlieferung
, .
Quellenbeschreibung
1 Bl. (1 b. S.) – Notizblock.
Druck
Erstveröffentlichung.
Korrespondenzstellen
keine.
Datierung
Der Inhalt des Blattes legt nahe, dass der vorliegende Entwurf kurz nach einem Treffen entstanden ist, da die Formulierung Ich […] hätte Deine Güte um deinetwillen diesesmal noch nicht annehmen dürfen wahrscheinlich auf körperliche Intimität anspielt. Nach acht Monaten traf sich das Liebespaar zum ersten Mal in Wien Ende Juni und Anfang Juli 1911 wieder, weshalb die Sorge etwas überstürzt zu haben, zu diesem Zeitpunkt am ehesten Sinn ergibt. Eine ähnliche Erwähnung der Schwäche AMs findet sich außerdem in WG149 vom 30. Juni bis 4. Juli 1911, wo es heißt Du bist noch matt u elend[,] täusche Dich nicht darüber, weshalb der vorliegende Entwurf WG150 in die Nähe von WG149 rückt und sich an dessen Datierung anschließt. Wie WG149 und WG151 ist also auch WG150 während WGs Aufenthalt in Wien entstanden, der wahrscheinlich vom 30. Juni bis 4. Juli 1911 stattfand (s. Datierung WG149).
Übertragung/Mitarbeit
(Fabian Müller)